von Annika Haß
Liebe, Intrige, Tod – all das vereint das Stück „Die Räuber“. Zwei Brüder, die nicht unterschiedlicher sein können, stehen im Zentrum des Geschehens. Der zweitgeborene Franz von Moor fühlt sich seinem Bruder Karl gegenüber stets benachteiligt. Seine Wut und Eifersucht führt dazu, dass er durch Intrigen versucht, das Erbe seines Vaters, des Grafen Maximilian, zu erschleichen.
Die Inszenierung von Daniel Pfluger hält sich weitestgehend an das Original – trotz der modernen Interpretation des Dramas.
Eigens komponierte Musik, Licht, Ton, Kostüme und Bühnenbild sind hervorragend auf einander abgestimmt und fügen sich ausgezeichnet in die Inszenierung ein.
Das Bühnenbild ist interessant und schlicht gestaltet. Im Kontrast zum dunklen Wald, im zweiten Teil durch ein paar Äste angedeutet, steht der golden ausgekleidete Raum des Vaters auf einem Podest.
Mit der Zusammenarbeit mit dem tanzland e.V. führt das Volkstheater die Kooperation mit der freien Szene weiter. Die Räuberbande bestehend aus jungen Tänzern und Mitgliedern der Tanzkompanie tragen in vielen Szenen mit ihrem tänzerischem Können zur besonderen Stimmung bei. Beeindruckend war auch die Leistung des Schauspielensembles.
Besonders hervorzuheben ist der Appell von Amalia am Ende des Stücks für das Selbstbewusstsein der Frau in einer Männer dominierten Welt.
Trotz der Leistung des Regieteams und des Ensembles hat diese Inszenierung bei mir keine Betroffenheit ausgelöst, was vielleicht auch daran liegt, dass die Inszenierung stellenweise etwas langatmig war. Das Gänsehautgefühl ist leider ausgeblieben.
Dennoch war es ein gelungener Premierenabend.