Im Namen des Vorstandes möchte ich mich bei allen herzlich bedanken, die trotz Wind und Regen am 12. Dezember auf dem Theatervorplatz ein Zeichen gegen die nicht mehr nachzuvollziehende und zu akzeptierende Theaterpolitik des Landes gesetzt haben!
Vorsorglich hatte das Theater dankenswerterweise für eine zusätzliche elektrische Lichterkette gesorgt, die uns alle miteinander verband und das Licht der Kerzen noch verstärkte. Schön, dass Sie so lautstark mitsangen. „Freude, schöner Götterfunken …“ , die weltberühmte Strophe zweier deutscher Künstler, denen Freiheit ein großes Lebensthema war ! Was wären wir ohne Schiller, ohne Beethoven! Es ist längst eine Tradition geworden, die 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven zum Jahreswechsel zu Gehör zu bringen. Damit das Publikum diesen Kunstgenuss in wenigen Tagen wieder genießen kann, spielen unsere Rostocker Orchestermusiker der Norddeutschen Philharmonie, haben sie geprobt, haben natürlich Dienst, denken beim Musizieren natürlich nicht an die finanzielle und politische Drohkulisse. Ihnen gleich tun es an diesem Abend die mit ihren Aufgaben betrauten Ton- und Bühnentechniker und die Damen an der Garderobe. Herzlichen Dank, liebe Künstler und Theatermitarbeiter!
Die beiden Konzerttermine werden noch einmal mehr als eintausend Menschen anziehen. Doch weder die Kunst als wesentlicher Teil der demokratischen Praxis noch die Anstrengungen des Hauses, auch finanziell das Jahr respektabel abzuschließen, sind es wert, von der Landespolitik gewürdigt zu werden. Es geht allein darum, einen einmal gefassten Beschluss durchzusetzen. Alle Kritik seitens der Theaterleute, Teile der Bürgerschaft und seitens des Theaterpublikums wird ausgesessen, schlichtweg ignoriert. Ein Konzept, ein Vorgehen aber, das so lange Zeit in der Kritik steht, ist offenbar kritikwürdig und muss geändert werden. Doch man hält die eigenen Argumente für so stichhaltig oder die Wähler für so unwichtig, dass weder Herr Brodkorb noch Herr Methling ihre guten Argumente am 18. Dezember auf dem OZ-Forum dem Wahlvolk vortragen wollen. Das ist beachtlich, nein, es ist würdelos und erzeugt eine größer werdende Wut, denn eine solche Haltung verletzt die demokratische Gesinnung vieler Menschen in Rostock! Das Ministerium für Bildung und Kultur verdient seinen Namen nicht mehr, traurig, aber wahr!
Dennoch freuen Sie sich auf das Silvesterkonzert und viele intensive und gefühlvolle Stunden vor und nach dem Jahreswechsel im Volkstheater Rostock!
Im Namen des Vorstandes
Antje Jonas