Sehr geehrter Herr Methling,
mit zunehmender Sorge verfolgen wir in den letzten Wochen und Monaten Ihre Politik gegenüber dem Volkstheater Rostock.
Als Bürger dieser Stadt haben uns die Pressemitteilungen der letzten Tage verwundert, die im extremen Widerspruch zu dem stehen, was Sie bei diversen Veranstaltungen geäußert haben. So sicherten Sie den Mitarbeitern des Musiktheaters während einer öffentlichen Veranstaltung des Volkstheaters zu, dass das Theater mit allen vier Sparten erhalten bleibt und somit ihre Arbeitsplätze gesichert seien. Diese Aussage bekräftigten Sie nochmals bei der Verabschiedung des ehemaligen Intendanten Herrn Leonard, am 29.6.2014 vor einem ausverkauften Haus. Damit bestärkten Sie die Hoffnungen der Rostocker auf den Erhalt des Musik- und Tanztheaters.
Hochmotiviert starteten alle Mitarbeiter des Theaters unter der engagierten Leitung des neuen Intendanten Herrn Latchinian in die Spielzeit 2014/2015. Auch Ihnen dürfte nicht entgangen sein, mit welcher Präsenz die ersten Premieren in der Hansestadt bekannt gemacht wurden.
Umso größer unsere Verwunderung, als wenige Tage vor der Premiere des „Stapellaufes“ Ihre Pläne hinsichtlich der Schließung zweier Sparten (Musik- und Tanztheater) öffentlich wurden. Ihre sichtbare Begeisterung vor, während und nach dem gelungenen „Stapellauf“ gab Grund zu neuer Zuversicht. Unsere Irritation war groß, als wir in der vergangenen Woche Ihre sehr konkreten Pläne zur Schließung des Musik- und Tanztheaters aus der Presse entnehmen konnten.
Müssen wir daraus schließen, dass sämtliche Vorschläge (wie zum Beispiel die Einführung eines Haustarifes) sowie die überregional positive Resonanz auf den Neustart Ihre Entscheidung nicht mehr beeinflusst? Sie müssen doch Möglichkeiten und Wege geplant haben, um die im Vorfeld gegebenen Versprechen, zum Erhalt der vier Sparten des Volkstheaters, einzuhalten!
Ist es in Ihrem Interesse, dass die größte Stadt Mecklenburg/ Vorpommerns auf ein vielschichtiges Theaterangebot verzichten muss?
So stellt sich uns abschließend die Frage: Ist es nicht die Aufgabe eines Oberbürgermeisters, die Interessen und Belange seiner Bürger zu vertreten?
Mit freundlichen Grüßen
D. Eickmann, F. Müller, I. Harms, U. Brossmann,