Am 23. April fand in der rappelvollen Kleinen Komödie die Neuauflage des Störtebeker-Abends „Treu dem armen Manne – dem reichen Mann verderblich“ statt. Was unsere Vereinsmitglieder Gabriele Friesecke, Bernd Umbach und Nils Pille vorbereitet hatten, ging jedoch weit über eine Wiederholung hinaus.

Wie bei der ersten Veranstaltung im Oktober 2024 trugen sie im lebendigen Wechselspiel zunächst die in 6 Episoden gegliederte Handlung der von Hanns Anselm Perten inszenierten Ballade des Autors Kurt Barthel („KuBa“) vor, widmeten sich dann dem gesellschaftspolitischen Entstehungszusammenhang dieser Produktion und beleuchteten zuletzt die speziellen Produktionsbedingungen jener Zeit, wo Vieles improvisiert werden musste, Vieles aber in einer Art und Weise möglich war, wie es heute undenkbar wäre – man denke nur an die riesige Zahl verschiedenster Mitwirkender.






Ein weiterer hoch interessanter Gast war Prof. Dr. Gregor Rohmann, Professor für Regionale Kulturgeschichte Mecklenburgs an der Universität Rostock. Mit seinem Forschungsschwerpunkt „Gewalthandeln auf See. Praxis und Konzeptionen des Konfliktaustrags im Hanseraum um 1400“ befindet er sich auf der Suche nach dem historischen Gehalt der literarischen Figur des Klaus Störtebeker. In einem kurzen Ausblick auf seine bisherigen Forschungsergebnisse wusste er Überraschendes vorzustellen, z.B. dass die historische Bezugsperson vermutlich gar nicht Klaus hieß, sondern Johann. Auch war er wohl kein edler „Robin Hood der Ostsee“, sondern Anführer einer käuflichen Söldnertruppe.
Außerdem war Egon Brennecke, anwesend, der schon als Kind bei den Störtebeker-Festspielen mitgewirkt hat. Abgeschlossen wurde der Abend mit einigen Erlebnisberichten aus dem Publikum, bevor alle Akteure der Veranstaltung mit einem Riesenapplaus gefeiert und verabschiedet wurden.

Unser ganz besonderer Dank gilt auch dem Team des Volkstheaters, das unsere Veranstaltung in wunderbarer Weise unterstützte!
Text und Fotos: Fedor Jokisch

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