Das Theater, unser Verein und die „Philharmonische Gesellschaft“ hatten eingeladen und rund 20 Rostocker Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik waren erschienen. Aufgeteilt in zwei Gruppen wurde den staunenden Besucher:innen zunächst die marode Welt über, neben, unter und hinter der Bühne im „Großen Haus“ präsentiert und anfallende Arbeitsvorgänge beschrieben. Die schlechte Bausubstanz, der provisorische Charakter (seit 81 Jahren), die Enge und Feuchtigkeit, die teils katastrophalen Arbeitsbedingungen, die fehlende Schallisolierung, die veraltete oder gar nicht vorhandene Technik wurden nachvollziehbar beschrieben und waren hör-, seh-, spür- und riechbar …
Von der Bühnenmaschine aus dem Jahr 1943 über die Tatsache, dass die Kulissen durch enge Türen passen und teils über öffentliche Zugänge transportiert werden müssen, sich überall verwinkelte Gänge und überraschende (unfallträchtige) Treppenstufen finden lassen bis hin zur Enge und fehlenden Deckenhöhe des Orchestergrabens … Allen wurde spätestens bei der Besichtigung klar, welches Engagement und welche Begeisterung aller 260 Theaterschaffenden erforderlich sind, damit trotzdem jeden Tag und Abend aufs Neue großartige Produktionen auf den zwei Bühnen des Hauses realisiert werden können.
Nach dem Rundgang traf man sich zum geselligen Beisammensein im Nebenraum der Theaterkantine bei Wein und Häppchen. Die Gelegenheiten zu angeregten Diskussionen mit der Oberbürgermeisterin, dem Intendanten, dem IHK – Präsidenten und den Vorsitzenden der beiden Fördervereine – nicht zuletzt zum Theaterneubau – wurden ausgiebig genutzt. Insgesamt war es eine gelungene „Premieren“veranstaltung zur (noch) besseren Vernetzung des Volkstheaters mit der Stadtgesellschaft.